Eine tägliche Gabe von 500 Milligramm Vitamin C kann bei Bluthochdruckpatienten den Blutdruck senken, haben US-Wissenschaftler herausgefunden. Eine Ernährungsumstellung auf frisches Obst und Gemüse kann aber zumeist nur einen kleinen Teil dieser Vitaminmenge decken. Zusatzgaben von L-Ascorbinsäure sind daher äußerst sinnvoll.
Eine solche "Medikation" hat keine negativen Nebenwirkungen, so die Studie im Fachblatt The Lancet, andere positive Nebenwirkungen sind zu erwarten, und Vitamin C ist billig und leicht erhältlich.
"Patienten mit mäßig erhöhtem Blutdruck könnten so, gemeinsam mit ihrem Arzt, ihren Blutdruck zurück auf akzeptable Werte bringen, ohne die Kosten und möglichen Nebenwirkungen von verschreibungspflichtigen Medikamenten.", so Balz Frei, Direktor des Linus Pauling Institute der Oregon State University und Ko-Autor der plazebo-kontrollierten Doppelblind-Studie. Gemeinsam mit Dr. Joseph Vita von der Boston University School of Medicine untersuchte er 45 Patienten mit hohem diastolischen Blutdruck über 90 mm Hg Patienten beiderlei Geschlechts, verschiedener Altersstufen, Rassen oder Rauchgewohnheiten. Keiner hatte schwerwiegende Gesundheitsprobleme oder nahm blutdrucksenkende Medikamente.
Eine sofortige Gabe von 2000 Milligramm Vitamin C zeigte nach zwei Stunden keine deutlichen Auswirkungen auf den Blutdruck.
Eine Langzeit-Gabe von 500 Milligramm pro Tag jedoch senkte innerhalb eines Monats den systolischen, diastolischen und durchschnittlichen Blutdruck um rund neun Prozent. Auf diese Werte bei Menschen mit normalem Blutdruck hingegen scheint das Vitamin keinen Einfluss zu haben.
Noch ist unklar, wie das Vitamin in Sachen Blutdruck auf den Organismus wirkt. "Eine Theorie, die die Ergebnisse erklären könnte, ist: Vitamin C wirkt im menschlichen Körper als Antioxidantie", so Frei. "Dadurch würde es die Werte für Stickstoffoxid schützen, das für die Funktion der Blutgefäße wichtig ist." Das Stickstoffoxid entspannt die Blutgefäße und sorgt für gesunde Blutdruckwerte, könnte unter oxidativem Stress, etwa durch eine ungesunde Umwelt, inaktiv oder in seiner Funktion behindert werden, so Frei.
Quelle: Dörte Saße, EurekAlert
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