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Fr, 30.Okt.1998
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In nur 450 Millisekunden vom Bild zum passenden Wort

Wenn ein Mensch einen bekannten Gegenstand sieht, findet sein Gehirn innerhalb von 450 Millisekunden den passenden Namen zum Gesehenen. Ist das Objekt unbekannt, braucht das Gehirn dazu 750 Millisekunden.

Dies zeigen Experimente, die John Hart und seine Kollegen von der amerikanischen John Hopkins Universität in der aktuellen Ausgabe der "Proceedings" der amerikanischen Nationalen Wissenschaftsakademie vorgestellt haben. Die Wissenschaftler arbeiteten mit einem 22jährigen Epileptiker zusammen, dem Chirurgen 174 Platinelektroden auf seine Hirnoberfläche gelegt hatten. Die Elektroden dienten dazu, im Gehirn den Ausgangspunkt der epileptischen Anfälle zu lokalisieren. Der Patient sollte Objekte, Wörter und Bilder benennen und kategorisieren, während die Elektroden die elektrischen Aktivitäten seines Gehirns aufnahmen. Die Wissenschaftler fanden, daß eine Windung auf dem linken Schläfenlappen des Gehirns - der Gyrus occipitotemporalis - aktiv wurde, 300 Millisekunden, nachdem der Patient ein Objekt zu Gesicht bekam.

In einem Folgeexperiment störten die Wissenschaftler die Arbeit der Windung, indem sie auf die dort implantierten Elektroden eine schwache Ladung legten. Setzten sie die Elektroden innerhalb der ersten 400 Millisekunden unter Spannung, fing der ansonsten sprachbegabte Patient an zu stammeln. Störten die Forscher den Gyrus occipitotemporalis aber erst eine Sekunde später, war das Sprechverhalten des Patienten normal.

Offenbar begann bei dem Patienten die sprachliche Erfassung des Gesehenen nach 300 Millisekunden und war weitgehend abgeschlossen, bevor die erste Sekunde vorüber war. Bei bekannten Objekten dauerte dieser Prozeß etwa 450 Millisekunden, bei unbekannten etwa 750 Millisekunden. Aufgrund ihrer Forschungsergebnisse sehen die Forscher die These bestätigt, daß wichtige Schritte der Sprachverarbeitung innerhalb eines Areals des Gehirns prozessiert werden. Die Begriffsbildung findet demnach in einem einzelnen, extra dafür ausgewiesenen System des Gehirns statt.

Quelle: Andreas Wawrzinek, Proceedings of the National Academy of Science, Reuters, 3.6.1998

 

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