Der elfjährige Aktivitätszyklus der Sonne wirkt sich auch auf das Klima der Erde aus. Das belegen Untersuchungen des National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado und der Freien Universität in Berlin. Harry van Loon aus Colorado und Karin Labitzke aus Berlin untersuchten Druck und Temperatur der unteren Stratosphäre in der südlichen Hemisphäre über drei Sonnenzyklen von 1968 bis 1996.

Frühere Untersuchungen der beiden hatten bereits für die nördliche Heimsphäre eine Korrelation der mittleren Jahrestemperatur in zehn bis zwanzig Kilometer Höhe und der Höhe der Flächen gleichen Drucks mit der Sonnenaktivität ergeben. Dieses Ergebnis konnten die beiden für die Südhalbkugel bestätigen. Das stützt die These, daß es sich hier um einen tatsächlichen Zusammenhang und nicht um Zufall handelt.

Die Aktivität der Sonne schwankt in einem Rhythmus von elf Jahren. Während der Maxima steigt die Strahlung der Sonne und die Zahl der Sonnenflecken erheblich an. Das Magnetfeld der Erde wird durch den Teilchenansturm durcheinandergewirbelt. Die Störungen reichen von Behinderung des Funkverkehrs bis hin zu Stromausfällen. Daß die Aktivität der Sonne jedoch auch das Klima beeinflussen könnte, war lange umstritten. Auch jetzt ist noch nicht klar, welche Zusammenhänge genau zwischen Sonnenaktivität und Klima bestehen. Möglicherweise könnte die kleine Eiszeit zwischen 1550 und 1800 durch eine Periode außergewöhnlich geringer Sonnenaktivität verursacht worden sein.

Quelle: Ute Kehse, University Corporation for Atmospheric Research, 23.2.1998