Zum Hauptmenü
Eterna
Astronomie
 

vorheriger Text
 
Fr, 12.Mrz.1999
derzeitiger Text
 
nächster Text
 Hauptmenü > IPN > Arhiv (!! Informationen nicht mehr aktuell !!) > Berichte aus der Forschung > Gebiet Astronomie
Genetische Diversität durch kosmische Strahlung

Kosmische Strahlung kann tödliche Dosen von Myonen in der Erdatmosphäre erzeugen. Das sind elektrisch geladene, instabile Elementarteilchen aus der Gruppe der Leptonen, zu denen auch die Neutrinos und das Elektron gehören. Sie entstehen beim Kollaps von Sternen und führen in der Erdatmosphäre zu radioaktiver Belastung und der Zerstörung der Ozonschicht.

Astrophysiker des Technion-Israel Institute of Technology sind der Ansicht, daß einige der größten Massensterben in der Erdgeschichte auf den Einfluß kosmischer Strahlung zurückzuführen sind. Wie die Forscher jetzt in den Physical Review Letters veröffentlichen, könnte sie darüber hinaus auch für Mutationen verantwortlich sein und die Entwicklung neuer Arten bedingen.

Bisherige Theorien zu den während der Erdgeschichte immer wieder auftretenden Massensterben nannten Meteoriteneinschläge, riesige vulkanische Eruptionen, der Erde nahe gelegene Supernovas oder plötzlich steigende Meeresspiegel als Ursache. Eine wesentliche Erscheinung bei diesen Vorgängen ist jedoch, daß nach der Katastrophe stets eine sehr rasche Wiederbesiedlung durch neue Arten erfolgt. Diese neue Artenvielfalt kann auf erhöhte Mutationsraten durch verstärkte radioaktive Belastung zurückgeführt werden. Das würde auch erklären, warum relativ strahlungsresistente Organismengruppen, wie Pflanzen und Insekten, selbst größte Umwälzungen in der Entwicklung der Lebewelt ohne tiefgreifende Einschnitte überstanden. Auch Organismen die unterirdisch, in Höhlen oder im tiefermarinen Milieu lebten blieben verschont. Selbst innerhalb einer Tierordnung sind diese Unterschiede zu beobachten: So überlebten mehrfach tiefmarine Foraminiferen, das sind gehäusetragende eukaryote Einzeller, während deren flachmarine Vertreter oftmals dem Massensterben zum Opfer fielen.

Neutronensterne, die Quellen der kosmischen Strahlung, sind extrem massereiche und dichte Überreste explodierter Supernovas. Sie vereinigen das Mehrfache der Sonnenmasse in einem Raum von etwa 20 Kilometern Durchmesser (der Durchmesser unserer Sonne mißt nahezu 1,4 Millionen Kilometer). Einige dieser Neutronensterne treten paarweise auf. Die Sterne umkreisen einander spiralig, wobei sie sich ständig annähern. Schließlich kommt es zur Kollision, bei welcher enorme Mengen kosmischer Strahlung freigesetzt werden. Kreuzte die Erde in der Vergangenheit die Bahn dieser Strahlung und war dabei nicht weiter als 3.000 Lichtjahre von der Quelle entfernt, so stand sie mindestens einen Monat lang unter dem verheerenden Beschuß von Myonen, die das zentrale Nervensytem der Tiere zerstörten und diese innerhalb von Tagen töteten. Die mit dem Beschuß einhergehende Zerstörung der Ozonschicht führte zu einer drastischen Erhöhung der ultravioletten Strahlung. Pflanzen wurden vernichtet und Nahrungsketten kollabierten.

In unserer Milchstraße gibt es einige Hundert solcher paarweise auftretenden Neutronensterne. Die meisten sind jedoch zu weit von der Erde entfernt, als daß uns gefährlich werden könnten. Nur fünf Paare befinden sich in kritischer Entfernung. Astronomen schätzen jedoch, daß diese in den nächsten 100 Millionen Jahren nicht kollidieren werden.

Quelle: Olaf Elicki, Eurekalert, 15.7.1998

 

Bestellstatus | Preislisten | Produktauswahl© Eterna Management S.L. 2004
Druckansicht | Suchen | So erreichen Sie uns | Newsletter | AGBby CABAN Sebastian
 
Das IPN verkauft keine Produkte und Seminare. Eterna Management S.L., ein Mitglied des IPN, produziert und vertreibt alle auf diesen Seiten vorgestellenten Produkte und Seminare. Eterna vertreibt keine Heil- und Arzneimittel.