Ein Medikament aus Blättern des Gingko-Baums verlängert das Leben. Das fand Jerrold Winter von der Universität Buffalo bei Tests mit Ratten heraus, die eigentlich die Wirkung des Gingko-Extrakts auf Gedächtnis und Lernfähigkeit untersuchen sollten.

Vor allem in Deutschland und Frankreich wird das Medikament EGb 761 - eine Mischung aus etwa 200 Chemikalien, die aus Gingko-Blättern gewonnen wird - gegen den altersbedingten Abbau von Gehirnfunktionen verschrieben. Dazu hatte es bereits eine Reihe von Studien an menschlichen Patienten mit positiven Resultaten gegeben.

Winter untersuchte nun, ob Gingko die Gehirnfunktionen von älteren Ratten verbessern kann. Tatsächlich lernten die Ratten, die den Gingko-Extrakt erhielten, schneller als die unbehandelte Kontrollgruppe. Die Tiere machten auch weniger Fehler. Zu Winters Überraschung lebten sie zudem im Durchschnitt fünf Monate länger als ihre Artgenossen. Bislang hatte es nur einen schleppenden Fortschritt dabei gegeben, Medikamente gegen Altersdemenz zu finden. Das lag unter anderem daran, daß es keine anerkannten Tiermodelle für Gedächtnis und Kognition gab.

Quelle: Ute Kehse, University Buffalo, 16.1.1998