Ein bis zwei Gläser Wein am Tag beugen Alzheimer und Parkinson vor. Verantwortlich für den Schutz gegen die Hirnleiden ist möglicherweise Resveratrol, ein Stoff, den Weinreben produzieren, um sich gegen Infektionen zu schützen. Resveratrol aktiviert ein Enzym der Hirnzellen, die sogenannte Map-Kinase, die eine Regeneration der Zellen unterstützt. Diesen Zusammenhang legen auch Untersuchungen von Alberto Bertelli von der Universität Milano nahe, über deren Ergebnisse der Forscher auf dem ersten Internationalen Kongreß für Gesundheit und Wein in Florenz berichtet hat.

Der Forscher hat Resveratrol Kulturen menschlicher Hirnzellen beigemengt und anschließend ein vermehrtes Wachstum von Nervenfortsätzen beobachtet. Mit Hilfe der Fortsätze verbinden sich Hirnzellen untereinander. Bei der Alzheimer-Erkrankung, so wie auch bei Parkinson, gehen diese Verbindungen verloren. "Indem man täglich diese Kontakte unterstützt, kann man der Degeneration der Nervenzellen vorbeugen", ist Bertelli überzeugt.

Im vergangenen Jahr berichtete Jean-Marc Orgogozo von der Universität Bordeaux im "American Journal of Epidemiology", daß Menschen, die regelmäßig Wein trinken, seltener neurodegenerative Krankheiten entwickeln. Warum Forscher allerdings den täglichen Griff zur Flasche empfehlen, ist nicht nachvollziehbar: Weintrauben enthalten ebenfalls das begehrte Resveratrol.

Quelle: Andreas Wawrzinek, American Journal of Epidemiology, New Scientist, 15.1.1999